Wir sehen Affen!

 

Wir machten in Izamal einen Zwischenstopp, um uns dieses «Pueblo Magico» anzusehen. Natürlich fällt hier sofort auf, dass viele Gebäude in Gelb gestrichen sind. Am auffälligsten ist die katholische Kirche «Convento de San Antonio». Da wir an diesem Tag noch nach Chichén Itzá weiterwollten, begnügten wir uns in Izamal mit einem Spaziergang durch die Stadt und einem schnellen Einkauf der wichtigsten Lebensmittel.

 

Leider verpassten wir vor dem Mautposten die Ausfahrt nach Chichén Itzá. Da das Navi eine Stunde für die Rückfahrt anzeigte und wir die Mautgebühren nochmals bezahlen müssten, wurde das Ziel für den nächsten Tag vorgezogen: ein Campingplatz im Yucatekischen Dschungel mit eigener Cenote. Der Weg dahin war etwas abenteuerlich aber knapp vor Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Ziel. Andrea, die Besitzerin des Platzes, begrüsste uns herzlich und führte uns herum. Sie und ihr Lebenspartner sind von Deutschland ausgewandert und dabei, sich hier einen Campingplatz aufzubauen. Das Wichtigste steht bereit: Dusche, WC und natürlich der Zugang zur Cenote.

Andrea verkaufte selbstgemachtes Brot, bei welchem wir natürlich zuschlagen mussten. Endlich wiedermal richtig gutes Brot! Ich glaube das versteht man nur, wenn man monatelang amerikanisches Brot als «Brot» verkauft gekriegt hat…

Wir blieben 3 Nächte hier. Am ersten vollen Tag haben wir einfach die Ruhe genossen und am zweiten Tag nahmen wir die Cenote genauer unter die Lupe. Der Abstieg führte eine enge Wendeltreppe hinunter, dann ging es weiter durch einen kurzen Tunnel und schlussendlich noch über eine Hängebrücke. Sie hatten überall Licht angebracht, welches über Solarstrom lief. Da die Installation aber seit einigen Tagen etwas zickte, sollten wir unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen und diese die ganze Zeit über anlassen. Es gab nur einige kleine Löcher, durch die etwas Tageslicht fiel. Zu wenig, um sich nur damit zurechtzufinden. Die Cenote war sehr mystisch aber zugegebenermassen auch etwas gruselig.

 

Von der Ruhe des Dschungels fuhren wir direkt nach Cancun. Der Platz hier sah eigentlich geschlossen aus, so richtig behördlich geschlossen, aber sie liessen uns trotzdem rein. Am nächsten Tag liessen wir uns mit einem Uber näher in den Stadtkern fahren und peilten ein Café an. Hier mussten wir wiedermal lernen, dass man sich in Mexiko nicht auf Google Maps verlassen kann, was die Öffnungszeiten anbelangt: Das Café hatte geschlossen. Wir begnügten uns deshalb mit einem Kaffee aus dem Starbucks. Nach einem kleinen Spaziergang liessen wir uns wieder zurückfahren. Auf unserem Standplatz entdeckten wir einige Leguane. Leider waren sie etwas scheu und liessen sich nicht breitwillig fotografieren.

 

Unser nächstes Ziel war die Finca Kookay, wo wir drei Nächte blieben. Sie befindet sich 20 Auto-Minuten von Puerto Morelos entfernt im Dschungel. Wir hatten im Vorfeld den Besitzer über Whatsapp angeschrieben, dass wir kommen würden. Er gab uns Bescheid, dass Beto (sein Aufpasser) uns empfangen würde, der aber vermutlich verkatert sei, da er Ferien habe. Beto kam jedoch nicht verkatert, sondern hacke dicht mit dem Fahrrad angeradelt. Sein Fahrrad wollte er an einen Baum lehnen, es landete jedoch am Boden und auch seine sonstige Feinmotorik gehorchte ihm nicht richtig. Nicht zu sprechen von seiner Fahne oder dass er die Augen fast nicht öffnen konnte. Trotzdem führte er uns herum und erzählte viel, obwohl wir fast nichts verstanden. Ob es an unserem schlechten Spanisch lag oder dass er lallte, sei dahingestellt.

Da unsere Solarpanels im Dschungel leider zu wenig Sonne tanken konnten, fuhren wir jeden Tag einmal nach Puerto Morelos und bei Dämmerung wieder zurück. Auf dem Weg mussten wir immer eine Baustelle für die Eisenbahn passieren. Vermutlich handelte es sich hier um das umstrittene Projekt des «Tren Maya». Die Baustelle war nämlich durch die Guardia Nacional bewacht.

An unserem letzten Abend sahen wir sie endlich: Affen! Nach unserer fachmännischen Kenntnis, handelte es sich um Klammeraffen.

 

Die nächste Etappe führte uns an Playa del Carmen vorbei, wo wir einen kurzen Halt für einen Kaffee und kurzem Strandbesuch machten.

Unser Tagesziel war «Rancho Los Jaguares», wo wir wiederum drei Nächte blieben. Gezwungenermassen liessen wir es diese Zeit ruhiger angehen, da es oft regnete. Vor allem am 11. November, Nataschas Geburtstag, regnete es fast den ganzen Tag. Wenigstens waren wir in bester Gesellschaft: eine rote Katze gesellte sich sofort zu uns, sobald wir Pegasus verliessen.

Am 12. November gönnten wir uns in Tulum ein After-Birthday-Brunch und machten uns anschliessend auf den Weg zu einem Campingplatz direkt an der Bacalar Lagune.

Die letzten Kilometer führten durch den Dschungel und der Weg war leider weder gut beschrieben noch in Google Maps vorhanden. Und so verfuhren wir uns, diskutierten hitzig und wurden etwas nervös, weil der Boden recht matschig war. Wir schafften es schliesslich aber doch noch ans Ziel. Hier blieben wir nur eine Nacht. Der Platz war zwar wunderschön, aber etwas teuer und uneben.

2 Kommentare zu „Wir sehen Affen!“

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