In einem Land vor unserer Zeit #Dinos

Nach den Kakabeka Falls hatten wir das Bedürfnis, die Zeit etwas aufzuholen und wieder länger zu fahren als nur 1-2 Stunden pro Tag. Wir peilten also Winnipeg an und schliefen unterwegs bei einer Rest Area. Häufig bestehen diese aus einem grossen Platz mit WC-Hütten oder Toitois. Am nächsten Tag erreichten wir Winnipeg am frühen Nachmittag. Die Stadt empfang uns mit 35 Grad und wir schwitzten uns durch die Sehenswürdigkeiten. Zur Abkühlung gingen wir in eine Mall in einem alten Eisenbahngebäude aus Backstein, welche im Erdgeschoss lauter kleine Fressschuppen hatte und in der Mitte einen Sitzbereich. Für Dani gab es einen Burger und für Natascha ein Glace. Anschliessend schlenderten wir durch den Stadtpark. Der Weg am Fluss entlang war leider wegen der Überschwemmung mit einer getrockneten 10cm dicken Schlammdecke überzogen und deswegen abgesperrt. Wir landeten schlussendlich auf einem Pride-Festival. Als dunkle Wolken aufzogen und es zu grollen begann, traten wir jedoch den Rückzug an und schafften es vor dem Sommergewitter zurück zu Pegasus. Den Abend verbrachten wir in einem Comedy-Club. Nataschas Bedenken, dass sie nicht genug verstehen würde, waren zum Glück unbegründet und so konnten wir beide unsere Lachmuskeln trainieren.

 

Bei der Fahrt aus Winnipeg mussten wir uns in Geduld üben. Wegen der Pride waren einige Strassen gesperrt; Gefühlt jedes Auto musste in dieselbe Richtung und jede 10 Meter stand eine Ampel (natürlich auf Rot). Wir schafften es irgendwann doch noch aus der Stadt heraus und erreichten am Abend Weyburn, wo wir bei einem Walmart unsere Vorräte auffüllten und auf dem Parkplatz auch gleich schliefen. Weyburn befindet sich in Saskatchewan und in diesem Bundesstaat wurde alles plötzlich sehr flach, sogar die Bäume verschwanden aus der Landschaft und alles sah irgendwie gleich aus. Für uns Ostschweizer war es ungewöhnlich zu sehen, wie sich Felder in alle Himmelsrichtungen absolut flach bis zum Horizont erstreckten.

 

Am 5. Juni kamen wir im Grasslands National Park an. Wie der Name schon sagt, besteht dieser Nationalpark weitgehend aus Gras. Wir waren sogleich fasziniert. Die Landschaft sah nach Wild West Filmen aus und in unserer Fantasie sahen wir bereits die Bisonherden vorbeiziehen. Kaum hatten wir unseren Stellplatz auf dem Campingplatz eingerichtet, begrüsste uns auch schon unser süsser Nachbar, mit dem wir unseren Platz teilen mussten: ein Erdhörnchen! 😀 Er bekam natürlich auch gleich einen Namen verpasst. Als wir merkten das da mindestens zwei wohnen, spielte das keine Rolle, beide hiessen dann einfach Edi.
Am nächsten Morgen standen wir bereits um 4 Uhr in der Früh auf, damit wir unsere Wanderung bei Sonnenaufgang starten konnten und es noch nicht so heiss war. Der Weg führte uns ins «Valley of 1000 Devils».

Um 8:30 Uhr kamen wir zurück, als andere erst verschlafen aus dem Wohnmobil blinzelten. Den Rest des Tages verbrachten wir lesend und dösend neben Pegi, immer in seinem Schatten sitzend und froh, dass wir nicht in dieser Hitze unterwegs waren. Neben Erdhörnchen sahen wir in diesem Nationalpark auch noch einige Gazellen, aber leider keine Bisons.

 

Am 7. Juni kehrten wir dem Grasslands National Park den Rücken, mit dem Zwischenziel Medicine Hat und Endziel Dinosaur Provincial Park. Im Grasslands National Park war uns bereits ein Defender mit Deutschem Kennzeichen aufgefallen. Der gleiche Wagen stand auch in Medicine Hat auf dem Walmart-Parkplatz in einiger Entfernung neben uns. Wir mussten unwillkürlich lachen, als dieser Wagen auch im Dinosaur Provincial Park auftauchte und den Stellplatz neben uns ansteuerte. So lernten wir Thomas kennen, der alleine für 3 Jahre die Panamericana machen will.

Die Region um den Dinosaur Provincial Park ist bekannt für Fossilienfunde. Wer hätte das bei diesem Namen gedacht 😉 Wir blieben hier nur einen Tag, bestaunten die Hoodos und andere Felsformationen und fuhren am nächsten Tag nach Drumheller, um das eindrückliche Royal Tyrrell Museum zu besuchen (hier verbrachten wir über 3 Stunden). Auf dem Parkplatz entdeckten wir dann auch wieder das Auto von Thomas. Für unseren Schlafplatz fuhren wir ein Stück aus Drumheller heraus, zum Aussichtspunkt des Horsethief Canyon. Hier knabberte ein besonders neugieriges Erdhörnchen beinahe unsere Schuhe an. Eine Stunde später erschien auch Thomas – er benutzt die gleiche App um Schlafstellen zu finden. Wir setzen uns zu dritt zusammen, quatschen und tranken ein Bier.

1 Kommentar zu „In einem Land vor unserer Zeit #Dinos“

  1. Hallo meine zwei Lieben
    Ich/wir freuen uns immer sehr, wenn es wieder einen Blog Beitrag gibt von euch! Ihr schreibt so herrlich erfrischend. So erleben wir eure Reise mit. Ich besorge mir in der nächsten Zeit eine grosse Land Karte von Alaska/USA. Dann werde ich eure Route genauer vor mir haben ;). Geniesst diese unbeschwerte Zeit!
    Han eu mega lieb 😘

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