Von Palenque aus fuhren wir an den Golf von Mexiko, in den Bundesstaat Campeche. Dort hatten wir auf der iOverlander-App einen Campingplatz direkt am Strand entdeckt, der sehr vielversprechend klang. Dafür mussten wir nochmals den Bundesstaat Tabasco durchkreuzen. An der Grenze von Tabasco nach Campeche hatte es einen Kontrollposten von der Guardia Nacional. Wir wurden heraus gewunken und Pegasus nach Drogen durchkämmt. Der Polizist ging sehr gewissenhaft vor und hatte sogar eine Taschenlampe und einen kleinen ausfahrbaren Spiegel zur Hilfe. Er schaute in jedes Fach und entdeckte natürlich auch Danis selbst eingebautes Geheimfach und das eingepackte Geburtstagsgeschenk, welches Natascha schon seit Monaten für Dani versteckt hatte. Zum Glück nahm er uns die Erklärung für das Geheimfach ab und auch das Geschenk musste nicht vorzeitig geöffnet werden. Der zweite Polizist, welcher etwas Englisch sprach, fand unseren Wackeldackel «Waldo» besonders lustig 🙂 Nach ungefähr 20 Minuten konnten wir ohne Probleme weiterfahren. Wir atmeten erleichtert auf, denn wir hatten doch einige Korruptions-Geschichten von solchen Kontrollen gehört.
Als wir endlich am Campingplatz ankamen, wurden wir sehr laut von drei Hunden und anschliessend sehr herzlich von Tobi und Steve begrüsst. Die Beiden sind auch mit dem Camper unterwegs, verbringen den Winter aber notgedrungen in Mexiko (Quarantäneregelung für den in Mexiko adoptierten Hund) und passen in dieser Zeit auf den Campingplatz auf. Da unsere Stellplätze in Mexiko bis anhin eher lau waren, waren wir von diesem erst recht begeistert! Wir beschlossen sofort, bei unserer Rückfahrt Richtung Veracruz wieder hier Halt zu machen.
Als einzige andere Gäste war noch ein deutsches Pärchen hier, mit welchem wir schnell ins Gespräch kamen. Mit Julia und Stefan waren wir sofort auf einer Wellenlänge. Und da wir in die gleiche Richtung wollten, luden sie uns ein, ihnen Gesellschaft zu leisten. Wir verkürzten deshalb unseren geplanten Aufenthalt von vier auf zwei Nächte und machten uns an Danis Geburtstag auf den Weg in die Stadt Campeche.




In Campeche hatten wir einen Stellplatz etwas ausserhalb gefunden, in einem privaten Garten mit Pool, wo wir uns wieder mit Julia und Stefan trafen. Zur Feier von Danis Geburtstag hatten Sie einen kleinen Apero organisiert und unter Stefans Einführung durfte Dani dann einen Champagner aufsäbeln! Wir verbrachten den Abend quatschend und saufend am Pool. Für den nächsten Morgen hatten wir eine Free Walking Tour auf dem Programm. Es war jedoch schwieriger als gedacht, ein Taxi für in die Stadt zu organisieren… Obwohl jemand für uns telefonisch ein Taxi bestellte, fand dieses die Adresse nicht. Wir sahen es nur von weitem durchfahren und waren leider nicht schnell genug, um ihm nachzurennen. Danach tauchte kein Taxi mehr in der Strasse auf und wir wären auch viel zu spät für die Tour gewesen, wenn wir nochmals eins bestellt hätten. Wir beschlossen deshalb, unser Glück am nächsten Tag nochmals zu versuchen und blieben am Pool. Gibt schlimmeres 😉
Neuer Tag, neues Glück! Wir standen extra früher auf, um mehr Zeit zu haben und marschierten zur Hauptstrasse. Dort winkten wir jedem Taxi zu, aber leider war jedes besetzt. Als wir gerade wieder zurücklaufen wollten, um einen Mexikaner zu überreden für uns telefonisch eines zu bestellen, hielt ein Taxi. Natürlich waren wir nun zu früh in der Stadt, weshalb wir die Zeit mit einem Kaffee überbrückten. Am angegebenen Treffpunkt und Zeitpunkt tauchte jedoch niemand von dieser Führung auf… es war wie verhext! Wir nahmen dann die Stadt auf eigene Faust unter die Lupe.















Am Nachmittag, nach einem letzten Sprung in den Pool, machten wir uns auf den Weg nach «Cenotes de Cuzama» im Bundesstaat Yucatan, wo Julia für den nächsten Tag eine Cenoten-Tour geplant hatte. Auf den letzten Kilometern landeten wir zwei plötzlich im Dschungel. Dani vertraute Google Maps etwas zu fest und liess sich erst zum Umkehren überreden, als die Äste immer tiefer hingen. Gerade als die Sonne unterging, schafften wir es auch noch auf den Parkplatz des Tour Anbieters, wo wir die Nacht verbringen wollten. Wir stellten zu viert unsere Stühle zusammen und fanden noch eine Flasche Wein in unserem Vorratschrank. Gesellschaft bekamen wir von zwei Hunden und einer Katze. In der Dunkelheit kamen dann noch einige Glühwürmchen dazu.
Am nächsten Morgen um 8 Uhr ging unsere Cenoten-Tour dann los. Wir durften auf einem Wagen Platz nehmen und ein Pferd zog uns auf einer Schiene durch den Dschungel zu den drei Cenoten. Zuerst war uns etwas mulmig zumute, aber der Guide schien sehr erfahren zu sein und der Wagen tätschte weder in die Hinterläufe des Pferdes, noch entgleisten wir. Die Schienen wurden bei Unebenheiten mit Flip-Flops unterlegt, was unser Vertrauen nicht gerade vergrösserte. Aber die Cenoten waren magisch und wir hatten sie für uns alleine!
Bei der Rückfahrt musste zweimal ein entgegenkommender Guide seinen Wagen aus der Schiene heben, damit wir durchfahren konnten. Sehr abenteuerlich 😀






Nach einem schnellen Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Mérida. Hier hatten wir ein Plätzchen bei jemandem gefunden, der seinen «Garten» zu einem kleinen Campingplatz umbaute. Später am Abend durften wir noch erleben, wie der Kaktus blühte. Der Besitzer erzählte uns, dass sich die Blüten nur einmal in der Nacht öffnen und dann verwelken.

Am nächsten Nachmittag versuchten wir es nochmals mit einer Free Walking Tour und diesmal tauchte auch jemand auf. Es war interessant, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von einem Einheimischen gezeigt zu bekommen und etwas über den «Dia de los muertos» zu erfahren, welcher bald gefeiert wurde. Für das Abendessen empfahl er uns dann noch ein Restaurant in der Nähe, in welchem es Yucatekische Menüs gab. Anschliessend entdeckten wir noch ein Restaurant, welches «Bierhaus» hiess und deutsches Bier anbot. Da mussten wir natürlich rein 🙂
Da beim Stadtpark eine Bühne aufgebaut worden war, gingen wir anschliessend nochmals da hin. Anscheinend fanden wegen dem «Dia de los muertos» die ganze Woche in der Stadt verschiedene Anlässe statt. Eine Tanzgruppe zeigte einige traditionelle Tänze, natürlich mit den berühmten Totenkopf-Gesichtern.
Tags darauf gingen wir in ein Einkaufszentrum, da dort ein «Festival» stattfinden sollte. Wir dachten an eine Parade und waren etwas enttäuscht, als auch hier wieder Tänze gezeigt wurden. Nichtsdestotrotz sahen wir uns natürlich an, wie die Kinder sich durch die Choreographie kämpften (bei manchen war’s mehr ein wursteln). Als wir genug gesehen hatten, gingen wir Pizza essen. Zurück auf dem Stellplatz liessen wir den letzten gemeinsamen Abend dann noch bei einem Glas Wein ausklingen. Julia und Stefans Weg führte sie anschliessend zurück nach Veracruz und wir wollten weiter Richtung Osten.













