Von Vögeln und Menschen

 

Da wir einen späteren Verschiffungstermin nehmen mussten als geplant und somit mehr Zeit zur Verfügung hatten, hatten wir geplant, etwas länger an der Bacalar-Lagune zu bleiben. Auf dem Weg zum zweiten Stellplatz fuhren wir ins Dörfchen Buenavista. Das Dorf schien nichts Besonderes zu sein (vielleicht hatten wir auch einfach nicht die richtigen Orte entdeckt) und so fuhren wir weiter, ohne auszusteigen. Der Stellplatz befand sich etwas am Rand von Bacalar, direkt an der Lagune. Pegi konnten wir auf dem Parkplatz abstellen. Es gab eine offene Küche zur Mitbenutzung, sowie einen grossen Garten und eine kleine Waschküche. Da es zu regnen begann, blieben wir auf dem Platz und machten einen Waschtag. Die folgenden Tage sortierten wir fleissig Fotos, schrieben an unserem Blog, chillten auf den Liegestühlen und machten es uns bei Regen in Pegi gemütlich. Und natürlich erkundeten wir auch einmal die Stadt mit dem Fahrrad und genossen ein Frühstück im Restaurant. Wir blieben hier vier Nächte, obwohl ursprünglich nur zwei geplant gewesen waren. Aber der Platz lud einfach zum Verweilen ein.

 

Punta-Ha wurde in der iOverlander-App als kleines Paradies beschrieben und so hatten wir etwas hohe Erwartungen. Nach einer einstündigen Fahrt, mit dem letzten Kilometer durch den Busch, erreichten wir das kleine Goldstück. Bis zum Mittag hatten wir den Platz alle Tage für uns, danach kamen einige Tagesbesucher, welche am Abend aber wieder gingen. Hier machten wir Bekanntschaft mit einer gefrässigen Gans, badeten ganz viel und genossen wiedermal unsere Hängematte.

Wir staunten nicht schlecht, als am dritten Tag plötzlich ein zweiter Camper mit Schweizer Nummernschild auftauchte. Wir kamen natürlich ins Gespräch und erfuhren, dass das ältere Ehepaar schon seit fünf Jahren unterwegs war. Unglaublich!

Sie erzählten uns auch, dass es in der Bacalar-Lagune einige wenige Krokodile gab. Ups.

 

Am Tag darauf machten wir einen Fahrtag und fuhren quer durch den Bundesstaat Quintana Roo nach Yucatán zurück. Genauer gesagt nach Valladolid. Hier hatten wir etwas ausserhalb der Stadt einen Bienenpark gefunden, in dem man campen durfte. Hier gab es einen Poolbereich, eine offene Küche, ein gedeckter Bereich mit Hängematten, eine kleine Terrasse mit Tischen und Stühlen und natürlich ein WC-Häuschen inklusive Duschen. Auch ein Restaurant gehörte zum Park. Hier assen wir etwas Kleines und verbrachten den restlichen Abend dann beim Poolbereich in den Hängematten. Wir bezahlten für zwei Nächte und wollten erst mal schauen, wie es uns gefällt. Am nächsten Tag mussten wir natürlich den Pool auch noch ausprobieren. Und die Hängematten 😛 Tags darauf machten wir einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad in die Stadt und gönnten uns ein Frühstück. Anschliessend verlängerten wir unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht. Und dann nochmals und nochmals. Schlussendlich blieben wir fünf Nächte hier und lebten schon beinahe in den Hängematten.

 

Als wir uns endlich von diesem wunderbaren Platz losreissen konnten, klingelte der Wecker früh morgens und wir fuhren nach Chichén Itzá, der berühmten Maya-Ruinenstätte. Uns wurde geraten möglichst früh vor Ort zu sein und so parkierten wir Pegi um viertel nach acht und marschierten mit Sonnencreme eingeschmiert und Wasser bewaffnet auf das Gelände. Dieser Ort hat uns von allen Ausgrabungsstätten in Mexiko am besten gefallen.

Als wir um ca. halb 11 den Ausgang ansteuerten, waren die prophezeiten Menschenmassen anwesend und wir waren froh, dass wir so früh hier gewesen waren. So musste es sich wohl anfühlen, vom Besucherstrom eines Kreuzfahrtschiffs überschwemmt zu werden.

 

Nach einer Nacht in Sinanché, einem kleinen Dorf auf halbem Weg, erreichten wir schliesslich Celestún. Auch hier verlängerten wir von geplanten drei Nächten auf sage und schreibe sieben. Anscheinend sind Hängematten unsere Schwäche. Wir kamen eigentlich wegen den Flamingos hier hin. Die ersten vier Tage liessen wir aber einfach nur die Seele baumeln (und schrieben etwas an unserem Blog). Am fünften Tag nahmen wir dann das mit den Flamingos in Angriff und marschierten am späteren Morgen Richtung Zentrum, um so eine Flamingo-Tour zu suchen. Wir fanden schliesslich ein riesiges Flamingo-Plakat und wurden sofort angesprochen, als wir darauf zusteuerten. Im kleinen Boot mit 7 anderen Erwachsenen und 2 Kindern ging es dann in wilder Fahrt los. Wir bekamen einiges an Meerwasser ab und Natascha wünschte sich Scheibenwischer für die Brille. Wir rasten an unglaublich vielen Pelikanen und anderen, uns leider unbekannten, Vögeln vorbei. Klar, Celestún ist ein Fischerdorf und die Vögel wissen, wo es was umsonst zu fressen gibt.

Unser erstes Ziel waren die Mangroven. Hier entdeckten wir einige Termitenbauten in den Bäumen, noch mehr Vögel und kleine Krebse auf den Wurzeln. Leider sahen wir keine Kaimane. Dann gings hinaus aufs Wasser zu den Flamingos. Diese standen an seichten Stellen, das Wasser war hier zum Teil nur noch knietief. Die gleiche wilde Fahrt brachte uns anschliessend wieder an Land zurück.

 

Nach einem weiteren Chilltag machten wir uns dann aber doch auf den Weg zurück nach Campeche. Da wir die Stadt bereits kannten und als sehr sicher empfunden hatten, schliefen wir diesmal auf einem grossen öffentlichen Parkplatz. Wie es der Zufall so will, war genau heute der 1. Advent und die Stadt in Adventsstimmung. Anders als wir es uns gewohnt sind, war die Weihnachtsdeko jedoch sehr bunt und etwas schrill. Wir fanden ein echt leckeres Restaurant und am nächsten Morgen dann auch einen Frühstücksort nur einige Minuten von «unserem» Parkplatz entfernt.

 

Am Montag erreichten wir schliesslich wieder den Campingplatz am Strand, bei dem wir Julia und Stefan kennengelernt hatten. Es fühlte sich unglaublich gut an, an einem Ort anzukommen, den wir kannten und so toll gefunden hatten. Hier verbrachten wir unsere restlichen 11 Tage, bevor wir die letzte Strecke nach Veracruz antreten mussten, um zu verschiffen. An einem Nachmittag bekamen wir sogar noch Besuch: Claudia und Joel hatten wir in Kanada, auf dem Weg nach Dawson City (Yukon), kennengelernt. Sie machten die Reise mit ihren 10PS starken Honda Grom Motorrädern und hier in Mexiko trafen wir sie wieder 🙂

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