Wir fühlten uns mehr oder weniger bereit für den Grenzübertritt: frische Nahrungsmittel waren verbraucht, wichtige Dokumente kopiert und eine Übersetzungs-App heruntergeladen. Mit etwas schwitzenden Händen fuhren wir also an die USA-Mexiko-Grenze in Laredo. Auf der USA-Seite mussten wir eine kleine Gebühr bar zahlen, was uns unvorbereitet erwischte: wir hatten so gut wie keine US-Dollar mehr aber zum Glück nahmen sie auch Pesos (Dankeschön an Nataschas ehemalige Arbeitskollegen für das Pesos-Geschenk, sonst wären wir hier aufgelaufen). Kaum waren wir auf der Mexikanischen Seite, war nichts mehr mit Wegweisern oder Schildern, hier mussten wir auf die Handzeichen der Zöllner achten. Wir mussten die klassischen Fragen beantworten und eine Zöllnerin durchsuchte einige Kästchen, bevor sie mit den Fahrzeugpapieren zu einem Kollegen ging und mit diesem die Köpfe zusammensteckte. Oder besser gesagt die Handys, um die Papiere zu übersetzen. Dann wurden uns freundlich die nächsten Schritte erklärt: zur Einwanderungsbehörde und anschliessend einen TIP (temporary import permit) für Pegasus ausstellen lassen. Zum Glück hatten wir auch noch Google Maps zur Hilfe, um das Gebäude zu finden. Davor war nämlich eine grosse Baustelle und wirklich offiziell sah es nicht aus… Da nichts wirklich eindeutig angeschrieben war, probierten wir einfach eine Türe aus und fragten uns zum richtigen Schalter durch. Hier konnte der Beamte englisch, was es uns 1000x einfacher machte. Ohne grosse Probleme bekamen wir das 180-Tage Visum und wurden zum nächsten Posten geschickt. Dieser war ein kleiner Kiosk, wo wir unser eben erhaltenes Dokument gegen Gebühr kopieren lassen konnten. Die Kopie wurde für den TIP benötigt, zusammen mit anderen Dokumenten, welche wir bereits im Vorfeld kopiert hatten. Dann gings weiter durch mehrere Verbindungstüren richtung Banjercito, wo der TIP ausgestellt wurde. Hier wurde nur eine Person pro Fall vorgelassen, also wartete Natascha im Wartebereich, während Dani sich anstellte. Auch hier konnte der Beamte zu unserem Glück englisch. Die Fahrzeugpapiere waren zum Teil allerdings auf Deutsch… er studierte sie trotzdem gewissenhaft und liess sich nicht anmerken, dass er kein Deutsch konnte 😉 auch Pegasus bekam die 180-Tage und wir waren nun offiziell und legal in Mexiko angekommen!
Da wir gelesen hatten, dass die Grenzregion etwas gefährlich war, machten wir uns sofort auf den Weg nach Monterrey. Der Kulturschock liess nicht lange auf sich warten, als wir die ersten Fahrzeuge sahen, welche Personen auf den Ladeflächen transportierten, als wäre es ein kleiner Reisebus. Einige Zeit später wurden wir noch von einem entgegenkommenden Polizeiauto auf den Pannenstreifen gedrängt, damit ein übergrosses Fahrzeug (mit reichlich militärischem Begleitschutz) kreuzen konnte. Als wir Monterrey immer näherkamen, nahm auch das Verkehrschaos zu und wir begannen Blut und Wasser zu schwitzen. Hier wurden durchgezogene Linien genauso ignoriert wie jede andere Strassenmarkierung. Aus zweispurigen Strassen wurden auch mal drei gemacht oder aus einer der Fahrspuren ein Parkplatz. Als wir bei unserem Hotel angekommen waren, waren wir fix und fertig. Nach einem Powernap bei Klimaanlage machten wir uns zu Fuss auf den Weg zu einem Restaurant, um unser erstes mexikanisches Abendessen zu geniessen.
Am nächsten Morgen schauten wir uns die Stadt noch etwas genauer an und genossen ein leckeres Frühstück in einem kleinen Café. Auf dem Weg dahin fuhren wir doch tatsächlich in eine Einbahnstrasse… die Dinger sind hier aber auch gar nicht gut markiert.












Am späteren Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Saltillo, einer Kleinstadt ungefähr eine Stunde von Monterrey entfernt. Hier klapperten wir die Sehenswürdigkeiten ab und füllten unsere Vorräte anschliessend beim Walmart auf. Wo wir dann auch die Nacht verbrachten.





